Zusammen mit dem Museumsstüble Oberhausen haben wir zu einem Vortrag über die Geschichte und das Leben von Augsburger*innen in früherer Zeit eingeladen. Die Historikerin Dr. Marianne Schuber hatte Forschungsergebnisse über Agnes Bernauer, Clara Tott und Philippine Welser im Gepäck. Alle drei Frauen hatten ein ähnliches Schicksal. Sie waren nicht standesgemäß verheiratet und wurden deshalb von den Familien ihres Ehemannes bekämpft oder gar getötet. Am ausgehenden Mittelalter um 1400 galt noch die strenge ständige Ordnung. Zum ersten Stand zählten Bischöfe, Äbte, Priester und Mönche, also Geistliche, die man unter dem Begriff Klerus zusammenfasst. Sie sollten sich um das Seelenheil der Menschen kümmern, beteten für sie und spornten sie zu einem gottgefälligen Leben an. In den zweiten Stand, den des Adels, wurde man hineingeboren und genoss wie der erste Stand zahlreiche Privilegien. Die Aufgaben des zweiten Standes lagen in der Verteidigung eines Landes, seiner Bevölkerung und des Klerus sowie in der Verteilung von Ländereien. Dem dritten und größten Stand gehörte die restliche Bevölkerung an. Bäuer*innen, Handwerker*innen und zum Teil auch wohlhabende Bürger*innen mussten arbeiten, um die Existenz aller drei Stände zu sichern.
Da das Museumsstüble in der Oberhauser Zollerstraße derzeit zu wenig Raum für Vorträge bietet, fand nun schon zum zweiten Mal eine der beliebten Veranstaltungen über die Stadtgeschichte und ihre Menschen im Gaswerk statt. Die Gäste konnten dabei den herrlichen Ausblick auf das bauliche Ensembel vom Ofenhaus-Neubau aus genießen.
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